Vorsorge optimieren – auch ohne Reform

Vorsorgereform
Der Ständerat hat die Entscheidung über weitere Pensionkassenreformen vertagt. Doch unabhängig von politischen Weichenstellungen gibt es bereits heute verschiedene Hebel, um die eigene Altersvorsorge zu stärken. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können ihren Mitarbeitenden wertvolle Möglichkeiten bieten – und auch Arbeitnehmende selbst haben Spielraum, die eigene Vorsorgesituation zu beeinflussen.
10. März 2025
Geschrieben von
Mario Bucher
Produkt- und Prozessentwicklung

Hier einige konkrete Ansätze: 

  1. Reduktion des Koordinationsabzugs
    Gerade Teilzeitangestellte oder Personen mit mehreren Jobs profitieren von einem tieferen Koordinationsabzug. Dadurch wird ein grösserer Teil des Lohns in der Pensionskasse versichert – und die spätere Rente steigt.

  2. Sparen ab 20 statt 25
    Jedes zusätzliche Beitragsjahr zählt. Wer bereits mit 20 statt 25 Jahren spart, profitiert bereits in jungen Jahren von Sparbeiträgen und vom Zinseszinseffekt. Dies erhöht das Vorsorgeguthaben.

  3. Freiwillige Erhöhung der Sparbeiträge
    Viele Pensionskassen bieten die Möglichkeit, höhere Sparbeiträge als das gesetzliche Minimum zu leisten. Bereits viele Arbeitgebende konzipieren die Vorsorgepläne für ihre Mitarbeitenden so, dass diese von höheren Sparbeiträgen profitieren.

  4. Den gesamten AHV-Lohn versichern
    Statt nur den Lohnanteil über dem Koordinationsabzug zu versichern, kann der gesamte AHV-Lohn in die Pensionskasse einfliessen. Das führt zu besseren Rentenleistungen

  5. Gesplittete Vorsorgelösungen nutzen
    Massgeschneiderte Vorsorgelösungen mit flexiblen Sparplänen bieten Unternehmen und Mitarbeitenden mehr Gestaltungsfreiheit – je nach individuellen Bedürfnissen.

  6. Wahlpläne anbieten
    Viele Arbeitgebende nutzen schon heute die Möglichkeit von Wahlplänen. Dabei können Arbeitnehemende aus zwei oder sogar drei unterschiedlichen Wahlplänen auswählen und so die persönliche Vorsorgesituation verbessern. Sollte der gewählte Wahlplan auf die persönliche Situation einmal nicht mehr passen, kann dieser jährlich geändert werden.

  7. Überparitätische Finanzierung
    Es steht jedem Unternehmen frei, mehr als die Hälfte der Pensionskassen-Beiträge für ihre Arbeitnehmenden zu übernehmen. Diese überparitätische Finanzierung des Arbeitgebenden hat zur Folge, dass die Mitarbeitenden Ende Monat mehr Lohn ausbezahlt erhalten.

Fazit
Reformen brauchen Zeit, doch die Möglichkeiten sind da – und sie lassen sich sofort umsetzen. Wer sich aktiv mit seiner Vorsorge auseinandersetzt, kann langfristig profitieren. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die attraktive Lösungen anbieten, sichern sich zudem einen Wettbewerbsvorteil bei der Rekrutierung und Bindung von Talenten.

Geschrieben von
Mario Bucher
Produkt- und Prozessentwicklung