Viele Bankkunden sind unzufrieden. Denn vom höheren Zinsniveau profitieren sie bis heute kaum. Zwar hat die Schweizerische Nationalbank den Leitzins auf zuletzt 1,75% angehoben. Trotzdem zahlen die meisten Banken nur gerade 0,5 bis 1% Zins auf dem Sparkonto. Zudem sinkt der Zinssatz, wenn das Sparkapital eine bestimmte Schwelle überschreitet – häufig schon ab 50 000 Fr.
Während die magere Vergütung auf den Sparkonten breit diskutiert wird, bleibt ein weiteres Produkt unter dem Radar der Öffentlichkeit: Die Rede ist von den Freizügigkeitsguthaben. Obwohl es auch hier um riesige Summen geht, laut Schätzungen insgesamt 58 Mrd. Fr. Davon liegen 80% auf Freizügigkeitskonten.
Eine Freizügigkeitsleistung entsteht jeweils dann, wenn ein Erwerbstätiger aus seiner Pensionskasse austritt. Der Anlass kann eine Frühpensionierung sein, eine Babypause, eine Weiterbildung oder ein Auslandaufenthalt. Auch bei einer Scheidung, wenn das PK- Guthaben aufgeteilt wird, entsteht eine Freizügigkeitsleistung. Oftmals geht es also um mehrere hunderttausend Franken – und für viele stellt dieses Geld den grössten Vermögensposten dar.
Die meisten Banken verzinsen die Freizügigkeitskonten sogar noch schlechter als die Sparkonten. Gemäss der Vergleichsplattform Moneyland bezahlt die Postfinance nur mickrige 0,2%.
«Weil die Banken mit Geldmarktfonds weniger verdienen als mit dem Konto, vermarkten sie diese meistens nicht aktiv.»
Die UBS oder die Migros Bank stehen mit 0,3% kaum besser da. Etwas grosszügiger sind manche Kantonalbanken oder etwa Raiffeisen mit einem Zinssatz von 0,7% (vgl. Grafik unten).
Statt die Freizügigkeitsleistung auf einem Konto zu lassen, kann sie auch in Wertschriften investiert werden. Allerdings wählen nur etwa ein Fünftel der Kunden eine solche Lösung. «Gerade wenn es um das Vorsorgekapital geht, sind viele Leute risikoavers», sagt Jörg Odermatt, Präsident des Vorsorge- Spezialisten Pensexpert. «Oft bringen sie nicht einen ausreichend langen Anlagehorizont mit, um in Aktien zu investieren, da sie nach der Pensionierung auf das Kapital zugreifen wollen oder in eine neue Pensionskasse einzahlen müssen.»
Ein weiterer Faktor sei die fehlende Erfahrung beim Anlegen: «Wenn eine Person aufgrund einer Scheidung plötzlich über eine grosse Summe Geld verfügt, will sie in erster Linie keine Fehler begehen», so Odermatt.
Deshalb begnügten sich viele mit dem geringen Zins – was aber angesichts der gegenwärtig hohen Inflation zu einem sicheren Verlustgeschäft führt.
Es gibt allerdings eine interessante Alternative zum Konto, von der nur wenige wissen: Geldmarktfonds bieten im derzeitigen Umfeld eine deutlich bessere Verzinsung, bei einer ebenbürtigen Sicherheit. «Die Bonität vieler Geldmarktfonds erreicht ein Triple A, was dem höchsten Rating entspricht», sagt Odermatt, dessen Firma Pensexpert ebenfalls Freizügigkeitsanlagen anbietet. «Die aktuelle Rendite auf Verfall liegt je nach Fonds bei etwa 1,6 bis 1,8%. Doch weil die Banken damit weniger verdienen als mit dem Konto, vermarkten sie diese Produkte meistens nicht aktiv.»
Die jüngste Fondsstatistik bestätigt das wachsende Interesse an Geldmarktfonds. Von den 14 Mrd. Fr., welche im ersten Halbjahr in den Schweizer Fondsmarkt flossen, entfielen mehr als 10 Mrd. auf diese Kategorie. Doch um welche Art von Anlagen handelt es sich hier überhaupt? Zum Geldmarkt gehören kurz- und mittelfristige Wertpapiere, deren Laufzeit in der Regel ein paar Wochen oder Monate beträgt. Sie dienen dem Liquiditätsausgleich zwischen Zentralbanken, Banken, grossen Firmen oder der öffentlichen Verwaltung.
Die in den Fonds gehaltenen Papiere sind breit diversifiziert und sehr liquid, so dass der Kunde seine Anteile jederzeit wieder verkaufen kann. Anlagen in einer Fremdwährung sind abgesichert, um Kursschwankungen gegenüber dem Schweizerfranken zu verhindern. Wichtig sind zudem die Gebühren: Seine Stiftung investiere in Fondstranchen für institutionelle Anleger, welche Fondskosten von unter 0,1% verrechnen, erklärt Jörg Odermatt.
Für die Banken sind die Freizügigkeitskonten ein lukratives Geschäft. Dass der Wettbewerb nicht stärker spielt, liegt nach Einschätzung von Odermatt auch an den Kunden. Denn diese seien von den Pensionskassen gewohnt, bei der Anlage nur eine passive Rolle zu besitzen. «Das ändert sich aber, sobald das Kapital in die Freizügigkeit wechselt. Deshalb fehlt vielen Versicherten das Bewusstsein dafür, dass es sich um ihr eigenes Geld handelt, für das sie selbst verantwortlich sind.» Zwar ist das Kapital in der zweiten Säule zwangsgespart. Trotzdem lohnt es sich, das Potenzial für eine höhere Rendite auszuschöpfen. Im Ruhestand wird man dankbar dafür sein.
Profitieren Sie von höheren Renditen! Nutzen Sie noch heute Geldmarktfonds, um Ihr Vermögen zu steigern. Kontaktieren Sie uns, um Ihre Möglichkeiten zu besprechen und den Transfer zu starten oder eröffnen Sie jetzt gleich ein Konto auf unserer digitalen Lösung «relevate.ch».